Den Problemhintergrund des Kurses bildet die in der empirischen Bildungsforschung gewonnene Erkenntnis, wonach – neben fachlich-didaktischen Kernkompetenzen – institutionell-organisationales Wissen einen wesentlichen Bestandteil der professionellen Kompetenz von Lehrkräften darstellt. Institutionelle und organisationale Kommunikation, nicht zuletzt mit Blick
auf Bildungseinrichtungen, wiederum stellt einen zentralen Gegenstandsbereich der Angewandten Linguistik dar (vgl. Habscheid/Müller/Thörle/Wilton 2018). Der Kurs vermittelt Theoriegrundlagen, empirische Methoden und Erkenntnisse der linguistischen Erforschung institutioneller Kommunikation in Schule und Hochschule an Lehramtsstudierende des Faches
Deutsch mit dem Ziel, die eigenen institutionellen Handlungsbedingungen aus der Sicht angehender Lehrkräfte (Schule) und Studierender (Hochschule) auf wissenschaftlicher Basis zu erkunden und kritisch zu reflektieren. Das thematische Spektrum reicht von mündlichen und
hybriden Kommunikationsformen (z.B. Präsentationen; Meetings und Konferenzen; Schulhofgespräche) über Kommunikation in digitalen Medien (z.B. Unterricht per Videokonferenz; Nutzung sozialer Netzwerke und Medienerziehung) bis zur öffentlichen Selbstdarstellung und zu
Konflikten um sprachlich-kulturelle Identität (z.B. Leitbilder; Reflexion der Schulkultur; Umgang
mit Mehrsprachigkeit in Schule und Hochschule).
Angeknüpft wird an die bestehenden Kurse über:
(1) „Digitale Kommunikation in Organisationen und Institutionen“
(2) „Sprache in der
internetbasierten Kommunikation“
Ausgespart bleibt die (Didaktik der) Unterrichtskommunikation, die einen eigenen neuen Kurs darstellt.
Konzeption und Leitung
Prof. Dr. Stephan Habscheid, Universität Siegen
Felix Tripps, M.A. (wissenschaftlicher Mitarbeiter)
Ansprechpartner
Felix Tripps
Zitierte Literatur
Habscheid, Stephan, Müller, Andreas P., Thörle, Britta and Wilton, Antje. Handbuch Sprache in Organisationen, Berlin, Boston: De Gruyter, 2019. https://doi.org/10.1515/9783110296235